Kirchhoff: Ein logischer Transfer

Der FC Bayern hat den ersten Neuzugang für die Saison 2013/14 verpflichtet. Mit Innenverteidiger Jan Kirchhoff vom Ligarivalen 1. FSV Mainz 05 wurde Einigung über einen Wechsel an die Säbener Straße im kommenden Sommer erzielt. Der 22 Jahre alte Abwehrspieler wird in den nächsten Tagen die sportmedizinische Untersuchung in München absolvieren und beim deutschen Rekordmeister einen Drei-Jahres-Vertrag bis 30. Juni 2016 erhalten.

Meldung auf fcb.de 

Mit Spannung wurde erwartet welche Akzente Matthias Sammer als neuer Sportvorstand in der Kaderplanung beim FC Bayern setzt. Kirchhoff ist im Gegensatz zu den Sommer-Neuzugängen ein Sammer-Transfer. Es ist ein logischer und guter Schachzug.

Jan Kirchhoff gehört neben Lasse Sobiech (Greuther Fürth) und Koray Günter (Borussia Dortmund II), die beide Borussia Dortmund gehören, zu den größten Innenverteidiger-Talenten in Deutschland. Kirchhoff hat beiden einiges an Bundesliga-Erfahrung voraus (51 BL-Spiele). Vier Innenverteidiger sind die Idealbesetzung für eine international wettbewerbsfähige Mannschaft. Holger Badstuber, Jerome Boateng und Dante bilden in den kommenden 3-5 Jahren das Grundgerüst bei den Bayern. Mit Daniel van Buyten haben die Münchener aktuell einen soliden Backup im Kader und mit Martinez, Gustavo und Tymoschchuk mögliche Alternativen bei absoluten Engpässen. Van Buytens Karriere auf hohem Niveau neigt sich dem Ende entgegen. Die zahlreichen Verletzungen des Belgiers in den letzten Monaten sind kein gutes Zeichen und seine eher unterdurchschnittlichen Fähigkeiten im Spielaufbau ein deutlicher Nachteil. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. Eine Verlängerung um ein Jahr ist aktuell nicht komplett ausgeschlossen, dennoch spricht viel dafür, dass Jan Kirchhoff seinen Platz als vierter Innenverteidiger einnehmen wird.

Kirchhoff ist physisch stark und trotz seiner 1.95 m ein sehr schneller Spieler (Topspeed beim 3:1-Sieg gegen Stuttgart am 17. Spieltag 34,2 kmh). Zwar kam der 22-Jährige auch auf Grund von einigen Verletzungen in dieser Saison erst sechs Mal von Beginn an zum Einsatz, wusste in diesen Spielen jedoch meist zu überzeugen. Er gewinnt deutlich über 65 Prozent seiner Zweikämpfe und bringt über 80 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler. In der Vergangenheit wurde Kirchhoff auch immer wieder im defensiven Mittelfeld aufgeboten was seine Vielseitigkeit und sein Spielvermögen unterstreicht. Bayern bekommt mit Kirchhoff kein unfertiges Projekt, sondern einen gut ausgebildeten und sehr ausgereiften Spieler, der in einer auf Rotation aufgebauten Mannschaft schon in der kommenden Saison seine Spielanteile bekommen wird.

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4 Antworten zu Kirchhoff: Ein logischer Transfer

  1. Marco Werner schreibt:

    Danke für die schnelle Info zum Spieler Kirchoff

    • Multi Schneider schreibt:

      Vielleicht sollte noch erwähnt werden, dass Kirchhoff ein Spieler mit sehr großem Potenzial (Schnelligkeit, Stärke, Kopfbälle, Passpräzision) ist, aber auch schon derbe Schnitzer und Stellungsfehler alá Boateng hatte.

      • Robert schreibt:

        Ich weiß, Verteidiger dürfen keine Fehler machen. Aber auch Pique oder Mascherano habe in diesem Jahr ihre Fehler gegen Real gemacht und Lahm hat gegen Italien im Halbfinale min. einen spielentscheidenen Fehler gemacht. Was will ich sagen?

        Zum einen ist Boateng besser als sein Ruf. Das ist wie eine selbsterfüllende Prophezeiung, man wartet bei Boateng auf den Fehler und der fällt dann doppelt auf. Wie bei Huth damals, als jeder Fehler gesucht wurde und er selbst schuldig gemacht wurde, wenn er die Löcher anderer gestopft hat aber zu spät kam.

        Zum anderen ist es ziemlich klar, dass ein so junger Spieler Fehler macht und auch gut, sonst lernt er nichts für die wirklich wichtigen Spiele. Auch Neuer hat seine Fehler gemacht und auch Messi hat schon 100 Prozentige vergeben. Die Frage ist, was will man für einen Verteidiger haben, einer der auch mal ein riskanteren Pass spielt und auch in die Zweikämpfe geht. Oder will man einen der nur stellt und ständig zurück weicht. Auch da ist der Messi-Vergleich schön, wenn 3 Verteidiger Messi nur stellen und vor ihm wegrennen nur um nicht den Zweikampf zu verlieren, schießt Messi auf jeden Fall ein Tor.

        Als Fazit, klar macht er Fehler, na und. Die macht jeder und er ist 22, er lernt daraus und macht irgendwann mal im CL Finale den Fehler nicht, nur wird es dann niemand auffallen das er ihn nicht gemacht hat. Das ist das schwere Los der Verteidiger und deswegen wird Ramos oder Pique nicht top 3 bei der Weltfußballerwahl, sondern nur Offensive.

  2. Pingback: Jan Kirchhoff nach München – Wird das Sammers Handschrift? | Miasanrot.de

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