Kroos Abgang oder das Scheitern einer Idee

Toni Kroos wechselt zur neuen Saison zu Real Madrid – das hat der FC Bayern am Donnerstag offiziell bestätigt. Damit endet eine Hängepartie um den deutschen Nationalspieler, der wohl für eine Ablöse von ca. 30 Millionen Euro nach Spanien geht. Der FC Bayern hätte den 24-Jährigen gern behalten. Aber nicht zu jedem Preis. Das wurde in der teilweise öffentlich ausgetragenen Auseinandersetzung der vergangenen Monate deutlich. Kroos Abgang hinterlässt einen bitteren Beigeschmack – wie immer wenn ein sichtbar hochtalentierter und veranlagter Spieler den Club verlässt. Es bleibt ein diffuses Gefühl des Scheiterns. 

Dabei ist Kroos nicht gescheitert in München. Vier Jahre in Folge machte der Mittelfeldspieler um die 30 Spiele in der Bundesliga. Er stand 2012 als Stammspieler in seiner bisher besten Saison im Champions League-Finale. Er darf sich mit Fug und Recht Champions League-Sieger nennen obwohl er die entscheidende Phase der Saison 2012/2013 verletzungsbedingt verpasste. Kroos wird für immer mit einer der erfolgreichsten Mannschaften in der Geschichte des FC Bayern verknüpft bleiben – und doch wird er nicht geliebt. Er wird von vielen Fans respektiert für seine nahezu perfekte Technik, seine herausragenden Ballmitnahmen, seine Passsicherheit und (alle paar Monate mal) auch für seine gefährlichen Fernschüsse. Und trotzdem blieb so oft das Gefühl, dass von ihm mehr kommen könnte. Dass er ein Spiel an sich reißen und entscheiden können muss, gerade weil er die angesprochenen Fähigkeiten besitzt.

Ganz Unbegründet ist dieses Gefühl sicher nicht. Kroos hat vor allem durch seine manchmal teilnahmslose aber in jedem Fall wenig emotionale Körpersprache viel zu dieser Bewertung beigetragen. Ich habe nie viel von der Führungsspieler-Diskussion gehalten, aber ich ertappte mich in der Vergangenheit nicht nur einmal bei dem Gedanken wie Toni Kroos wohl aufgetreten wäre, wenn ihm Stefan Effenberg neben ihm im Mittelfeld 90 Minuten lang die Hölle heiß gemacht hätte. Fraglos täuschte der Eindruck des spielerisch genialen, aber meist nur elegant trabenden Kroos allzu häufig. Seine Lauf- und Sprintleistungen waren fast nie zu beanstanden. Selbst gegen den Ball verbesserte sich Kroos mit zunehmender Verantwortung im Mittelfeldzentrum. Nicht unbedingt durch physische Zweikämpfe und Ballgewinne, aber durchaus mit passablem Timing im Pressing und der Fähigkeit lose Bälle aufzusammeln und Gegenangriffe zu starten.

Es ist aber auch nicht ganz von der Hand zu weisen, dass Kroos gerade in seiner Anfangszeit in München meist dann gut war, wenn seine Mannschaft gut war. In schwierigen Phasen der Saison 2010/2011 und auch in den entscheidenden Niederlagen im Jahr darauf gegen Dortmund war Kroos häufig einer der schwächeren Münchener. Viel vergaßen damals, dass er, der zu diesem Zeitpunkt schon 4-5 Jahre Bundesliga-Erfahrung auf dem Buckel hatte, doch erst 21 war.

Die Potenzial-Falle

Ohnehin war Kroos schon zu Beginn seiner Karriere so ein wenig ein Opfer der Potenzialfalle. Es war so in der Saison 2006/2007 als das erste Mal über ihn geraunt wurde im Umfeld des Rekordmeisters. Da komme ja noch einer aus der Jugend, der ist noch viel besser als die Schweinsteigers und Lahms. Selbst gestandene Profis wie Mehmet Scholl und Oliver Kahn ließen sich öffentlich zu Lobpreisungen hinreißen. „Das Beste, was ich seit Jahren im Nachwuchsbereich gesehen habe“, sagte Kahn wohl damals über Kroos. Solche Sätze bleiben hängen. Als Zé Roberto nach dem Abgang von Roy Makaay bei den Bayern-Verantwortlichen anklopfte, ob er die prestigeträchtige Rückennummer 10 übernehmen könne, gab es ein Nein. Die sei schon mal für den damals 16-Jährigen Toni Kroos reserviert. Als der gebürtige Greifswalder dann noch zum besten Spieler der U17 WM 2007 gewählt wurde war der Hype perfekt.

Es war ein Hype über einen Spieler den wohl 95 Prozent der Journalisten und Fans noch kein einziges Mal hatten spielen sehen. Manager Uli Hoeneß verschlimmerte die Situation sogar noch in dem er so oft und laut darüber sprach, dass man Kroos behutsam aufbauen und vor der Presse abschotten wolle, dass sich erst recht der Eindruck verfestigte. Da kommt ein neuer Weltstar aus der eigenen Jugend. Schon bevor Kroos sein erstes Spiel für die Münchener machte, schnappte die Potenzial-Falle zu, die zuvor schon Roque Santa-Cruz oder Sebastian Deisler in München ein wenig zum Verhängnis wurde. Hinzu kam die Fehleinschätzung, dass Spieler auch heute noch eine lineare Leistungsentwicklung haben und erst mit 27-30 auf ihrem Zenit ankommen. Das war vielleicht in den 90ern oder frühen 2000ern so. Heute erreichen viele Fußballer ihre maximale Leistungsfähigkeit schon viel früher. Die Frage ist dann eher wie lange sie diese aufrecht erhalten, konservieren und verfeinern können.

Spielte der junge Kroos also gut, hieß es häufig, dass das nur ein Vorgeschmack sein könne auf das was kommt. Wie gut muss er schließlich erst mit 25 oder 26 sein. Spielte er ordentlich oder durchschnittlich, hieß es häufig er könne sein riesiges Potenzial nicht vollständig abrufen. Diese Haltung versperrt häufig den Blick auf eine realistische Bewertung eines Spielers. Vor allem dann wenn ein Spielertyp wie Kroos nicht unbedingt durch Tore oder Assists auffällt. Als Franck Ribéry in seiner ersten Saison in München 11 Bundesligatore und 8 Vorlagen auflegte, war sichtbar, dass er ein wertvoller Spieler für den FC Bayern ist. Kroos ist nicht unbedingt ein Spieler, der regelmäßig entsprechende Statistiken vorweisen kann. Nur einmal. In seiner zweiten Saison in Leverkusen legte Kroos bemerkenswerte Zahlen auf. Zuvor hatte er weder unter Hitzfeld noch unter Klinsmann die Spielanteile bekommen, die seiner Entwicklung zuträglich gewesen wären.

Durchbruch unter Heynckes

9 Tore und 10 Vorlagen standen für Kroos nach leichten Anlaufschwierigkeiten in Leverkusen in der Saison 2009/2010 zu Buche. Es ist kein Zufall, dass diese Spielzeit fortan als Referenzpunkt für Kroos Leistungsfähigkeit galt. Endlich wurde sein Wert sichtbar. Dass unter den Toren und Vorlagen viele Standardsituationen und/oder Fernschüsse waren blieb eine Randnotiz. Kroos spielte unter Heynckes in Leverkusen im 4-4-2 mit flacher 4 im Mittelfeld meist auf der linken Außenbahn. Kroos hatte viele Freiheiten. Er konnte auf der Außenbahn als Passstation agieren, mit seinem starken Fuß nach innen ziehen und relativ frei immer wieder den 10er Raum besetzen. An die Zahlen seiner zweiten Leverkusener Saison kam er nicht wieder heran. Als er nach seiner Ausleihe nach München zurückkehrte musste er sich umstellen. Hier spielte er zunächst im statischen van Gaal-System auf der 10 oder der 6. Die Räume waren enger. Die Gegner standen tiefer. Kroos sollte von der 10 ein kreatives Element sein. Unter van Gaal gelang ihm das selten. Unter Heynckes in der Saison 2011/2012 schon eher. 10 Vorlagen gab Kroos in der unvollendeten Spielzeit 2011/2012 in der Bundesliga. Auch in der Champions League hatte der inzwischen 22-Jährige nennenswerten Anteil am Finaleinzug. 2 Tore und 6 Torvorlagen steuerte er in dieser Champions League-Saison bei. Im Halbfinale scheiterte er, der so eine tolle Schusstechnik besitzt im Elfmeterschießen an Iker Casillas. Im Finale gegen Chelsea trat er nicht an. Er wollte nicht. „Es ist natürlich immer gut, wenn einer antritt, der unbelasteter ist, als wenn man selbst einmal und gerade erst kurz zuvor verschossen hat“, sagte Kroos damals. Es war auch für ihn ein Tiefpunkt.

In der historischen Saison 2012/2013 verpasste er nach gutem Saisonstart die komplette Endphase der Saison nach einer Muskelverletzung. Als ein Jahr später Guardiola kam, definierte sich Kroos endgültig neu. Als er 18 war – so im Jahr 2007 da war er durchaus von der Veranlagung ein klassischer 10er. Ein Spieler, der mit vielen Freiheiten ausgestattet durch geniale Momente ein Spiel entscheiden konnte. Einer für den tödlichen Pass. Im Jahr 2014 gibt es diesen Spielertypen nicht mehr wirklich. Das Spiel hat sich verändert. Freiheiten gibt es gerade im Zehnerraum kaum noch. Heute spielen auf der 10 meist kleine wendige Spieler, die das Dribbling und den kleinen Kurzpass in den Strafraum beherrschen und gleichzeitig als Flügelspieler agieren können. Kroos ist nicht unbedingt ein solcher Spieler. Er schlägt nach wie vor gute Standards. Er ist extrem passsicher, seine Ballverarbeitung ist eine Augenweide. Seine langen Diagonalbälle können ein Spiel aufreißen. Er ist der Mann für den vorletzten Pass geworden. Kroos kann eine funktionierende Mittelfeldzentrale gut ergänzen. Er hat jetzt drei gute Saisons bei Bayern hinter sich. Die Potenzial-Falle schnappt nur noch selten zu. Er ist heute angekommen auf internationalem Top-Niveau – das hat er auch über weite Strecken der WM 2014 gezeigt. Das gilt es bei aller Kritik im Detail festzuhalten.

Schmerzgrenze nicht verschoben

Für Kroos stellte sich mit Auslaufen seines Vertrags im Jahr 2015 eine Richtungsfrage. Verlängerung in München oder Sprung ins Ausland. Natürlich wird er registriert haben in welchen Gehaltsregionen Spieler wie Mario Götze, Thomas Müller oder Philipp Lahm vorgedrungen sind. Der FC Bayern und auch Pep Guardiola wollten grundsätzlich mit Kroos verlängern. Das haben alle Seiten immer wieder deutlich gemacht. Kroos und seine Berater wollten offenbar mehr. Mehr Gehalt, mehr Einfluss, mehr Anerkennung. Was auch immer. Der FC Bayern war nicht bereit für ihn die Schmerzgrenze zu verschieben. Und das hat Gründe. Kroos ist trotz seiner Qualitäten bis heute keiner, der enge Spiele an sich reißt und regelmäßig den Unterschied ausmacht. Das Pokalfinale 2014 ist da in der Gesamtbetrachtung eher ein Einzelfall. Müller, Lahm, Ribéry, Schweinsteiger, Robben haben immer wieder bewiesen, dass sie den Unterschied ausmachen können. Von Götze wird das zumindest in den kommenden Jahren erwartet. Gleiches gilt für Thiago. All das spiegelt sich im Gehalt wieder. Kroos ist vielleicht so etwas wie der ideale fünftbeste Spieler einer Mannschaft. Es braucht Andere, die Spiele entscheiden. Kroos ist derjenige, der den Boden bereitet, der durch geschickte kleine Aktionen Spieler in Szene setzt, der Balance gibt und der durch seine Ballsicherheit dafür sorgt, dass der Ball selten verloren geht. Einer, der dabei hilft Struktur zu geben. Das kann er.

Die Zeit von Toni Kroos beim FC Bayern, die in jungen Jahren so romantisch verklärt und voller Vorfreude auf einen besonderen Spieler begonnen hat, geht zu Ende. Von Romantik ist dabei nicht mehr viel übrig. Es ging am Ende um eine Güterabwägung. Um Geld. Um Gehaltsstrukturen. Der Entschluss des FC Bayern bei Kroos anders als bei Anderen nicht bis zum Äußersten zu gehen, ist wie dargestellt gut begründet. Am Ende reizte Kroos, der nicht so stark im Verein verwurzelt ist wie Schweinsteiger, Lahm oder Müller wohl auch der Schritt zum sagenumwobenen Club aus der spanischen Hauptstadt.

Højbjergs Chancen steigen

Der FC Bayern verliert einen sehr guten Fußballer, der wohl auch in Madrid gut zurechtkommen wird. Kroos kann so den Neustart-Button drücken. Er wird als der Spieler geholt, der er ist. Nicht als der, der er mal irgendwann zu sein verspricht. Vielleicht belehrt er viele dort auch eines Besseren. Toni Kroos ist nicht gescheitert in München. Gescheitert ist die Idee aus dem Jahr 2007, dass da einer aus der Jugend kommt, der Dinge kann, die noch niemand gesehen hat. Einer, der im Trikot des FC Bayern zum Weltstar wird. Einer wie Zidane oder später Messi. Einer, der den Verein ein Jahrzehnt lang prägt. Vielleicht war genau diese Idee vom Anfang das Problem, das bis heute eine nüchterne Betrachtung der Stärken und Schwächen von Toni Kroos erschwert.

Ich hätte die Entwicklung des Spielers Toni Kroos, den ich perspektivisch eher als 6er sehe, gern weiter aus nächster Nähe beobachtet. Nach seinem Abgang könnte beim FC Bayern wieder ein 18-Jähriger stärker in den Mittelpunkt rücken. Pierre Emile Højbjerg könnte einen nennenswerten Anteil der Kroos-Minuten übernehmen. Auch von ihm wird in Zukunft Großes erwartet. Auch er wird sich mit der schwierigen Balance aus Erwartungen und realistischem Leistungsvermögen auseinandersetzen müssen. Die Rückennummer 10 hat dem Vernehmen nach bisher keiner für ihn reserviert. Und das ist auch besser so.

Dieser Beitrag wurde unter Hintergrund abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

47 Antworten zu Kroos Abgang oder das Scheitern einer Idee

  1. jake1965blues schreibt:

    Ich habe hier schon etliche hervorragende Analysen gelesen. Aber das ist unter all diesen Pretiosen ein Highlight! Danke für diese Darstellung.

  2. markus schreibt:

    super artikel – wie immer! danke!

  3. Mark schreibt:

    Ein wirklich sehr guter Artikel, differenziert, nüchtern…so muss das sein.

    Bei Kroos muss ich immer an das Belgrad Auswärtsspiel vor x-Jahren denken, als er das Spiel vermeintlich gedreht hat und Uli den Reportern danach gehörig den Kopf gewaschen hat, weil sie nach Toni gefragt haben.

  4. Don Netzerone schreibt:

    In der Tat eine großartige Betrachtung. Allen Respekt dafür und auch an die Verantwortlichen des FCB, dass die sehr wohl den Unterschied zwischen Fähigkeit und realer Leistung im Vergleich zu Bastian oder Arjen gewertet haben. In einem Punkt sei mir eine kurze Anmerkung gestattet. Der Schilderung, seine Sprintleistungen seien nicht zu beanstanden, kann ich angesichts seines Hinterherhechelns hinter dem ballführenden Bale beim Spiel gegen Real und seiner resignativen Reaktion einfach stehen zu bleiben und Jerome gegen Bale und Ronaldo alles Gute zu wünschen, nicht unwidersprochen teilen. Ich denke, sein manchmal zu phlegmatisches Naturell und auch eine für mich nachvollziehbare Selbstüberschätzung stehen ihm zu oft im Wege einer wie Schweini, Phillipp oder Arjen zu werden. Was mich beeindruckt, sind Typen wie Arjen, der dribbelt sich 5x fest und rennt noch 5x an, gibt einfach nicht auf. DAS ist Weltklasse. Schade, dass er geht, aber wir haben Alternativen, vielleicht ja selbst auch ein Shaqiri.

  5. Kurt schreibt:

    Verdammt gute Analyse die ich voll und ganz so unterschreiben würde.

    Kroos fehlte eigentlich nicht viel um auf das Niveau von einem Schweini, Lahm, Ribery zu agieren. Man hat bei ihm immer das Gefühl da ist noch Luft nach oben, sehr treffend analysiert durch die Überlegung, was wäre wenn Effenberg neben ihn gespielt hätte. Anfang dieses Jahr hatte Kroos bei 2-3 Spielen endlich mal deutlich mutiger gespielt und ansatzweise versucht das Spiel an sich zu reißen. Da dachte ich mir, jetzt hat er endlich das fehlende etwas gefunden das alle von ihm erwarten, nur das er leider danach wie der Rest der Manschaft durch die frühe Meiserschaft stark nachgelassen hatte.
    Real Madrid wirds zeigen, schaun ma mal.

  6. xxzxcuzx me schreibt:

    Wirklich guter Artikel und so objektiv wie man als Bayernfan nur sein kann. Kroos musste sich bei uns schon vieles anhören und gefallen lassen. Erst kam Guardiola/Thiago und es hieß: ‚Jetzt ist kein Platz mehr‘, dann diese furchtbare Vertragsposse, dass er sich nach all der Zeit nicht genug wertgeschätzt fühlt, ist verständlich. Die geforderten zehn Millionen Euro per annum sind allerdings auch over the top, wie es der Artikel schon trefflich festgestellt hat.

    Man darf nicht vergessen das mit Kroos ein Stammspieler geht, praktisch der (!) Stammspieler im zentralen Mittelfeld. Sollte es wieder 1-2 unglückliche Verletzung geben ist plötzlich niemand mehr da, ein Alaba oder Højbjerg können die Position nicht innerhalb von ein paar Wochen adäquat ausfüllen.

    Schade, dass ein Nationalspieler gehen muss aber richtige Entscheidung, zu mindestens aus Sicht der Bayern. Ob sich Kroos mit Real ein Gefallen getan hat, das wage ich zu bezweifeln.

    Grüße

  7. chicago_bastard schreibt:

    „Und trotzdem blieb so oft das Gefühl, dass von ihm mehr kommen könnte. Dass er ein Spiel an sich reißen und entscheiden können muss, gerade weil er die angesprochenen Fähigkeiten besitzt.“

    Der Junge ist 24!!! Man zeige mir mal die Spiele auf Top-Niveau, die ein Xavi und ein Pirlo in diesem Alter schon geprägt und alleine entschieden haben. Diese beiden Spieler sind doch die Paradebeispiele dafür, dass zentrale Mittelfeldspieler erst ab Mitte 20 langsam ihren Leistungshöhepunkt erreichen. Man gibt mit Kroos einen Spieler ab, der gerade auf dem Weg ist diese Stufe zu nehmen und selbst in seinen noch jungen Jahren schon bewiesen hat, dass er Spielen auf absolutem Top-Niveau seinen Stempel aufdrücken kann (die CL-Halbfinalspiele gegen Real 2012 sind ein gutes Beispiel, Arsenal diese Saison ein weiteres), das ist so kurzsichtig, dass ich es nicht glauben möchte. Vergleiche mit Offensivspielern wie Robben und Ribery sind deshalb so dermaßen deplatziert wie nur sonst etwas. Auch Schweinsteiger wurde doch erst mit 26 zu einem Spieler, der Spiele an sich reißen konnte. Aber von Kroos verlangt man das schon mit 24 regelmäßig…

    Und die hohen Gehälter von Götze und Thiago damit zu rechtfertigen, dass man von ihnen erwarte, dass sie künftig eventuell mal Spiele an sich reißen werden obwohl sie bislang den Beweis schuldig geblieben sind leuchtet nicht ein, denn ein hohes Gehalt für Kroos ließe sich mit so einer Begründung doch genauso rechtfertigen. Bei aller Liebe, hier hat der Vorstand einen riesigen Fehler gemacht.

    • derbayernblog schreibt:

      Guter Gedanke. Ich hatte gehofft im Artikel wird deutlich, dass die Erwartungen an Kroos häufig zu hoch, beziehungsweise ungerecht waren. Genau wegen seiner Qualitäten, die du beschreibst hat Bayern ihm ja übrigens ein sehr gutes Angebot gemacht. Er ist ja nicht vom Hof gejagt worden. Kroos hat am Ende entschieden, dass ihm das nicht reicht. Es war wie gesagt eine unromantische, sachliche Abwägung. Von beiden Seiten. Ob es ein Fehler ist, sollten wir in zwei Jahren bewerten.

    • SeppDeutelmoser schreibt:

      Endlich mal ein Kommentar, der nicht anfängt mit „Tolle Analyse..“ Die Analyse ist mMn vollkommen in die falsche Richtung: Kroos ist ein genialer Spieler: extreme Ballbeherrschung, unglaubliches Spielverständnis, Passgenauigkeit,… und zudem auch noch abseits des Platzes ein wirklich angenehmer Fußballprofi, der sich abhebt von den vielen Negativbeispielen der Vollproleten seiner Zunft. (Auch da wird er jetzt in Madrid einige antreffen).

      So eine Karriere/Entwicklung, wie bei ihm hat es in Deutschland glaube ich in den letzten Jahren nur wenige gegeben. Müller, Lahm Schweinsteiger gehören da definitiv dazu. Auch Schweinsteiger hat man schon mit überzogenen Erwartungen überladen, ebenso von Lahm erwartet man immens viel! Kroos wäre für jede Mannschaft auf dem Planeten wichtig, auch für Bayern. Alle Verantwortlichen wissen das auch, ich finde es aber sehr vernünftig (von beiden Seiten) aus wirtschaftlicher Sicht nun getrennte Wege zu gehen. Ich kann Bayern verstehen keine überzogenen Gehälter zu bezahlen, und Kroos verstehe ich, dass er seine Leistung angemessen bezahlt haben möchte.

      Diese einfache Rechnung jetzt aber auf das Scheitern einer Idee zurückführen zu wollen oder Argumentationen Richtung „Ewiges Talent“ anzustellen, ist pseudo-fußballphilosophischer Blödsinn von selbsternannten Fachmännern, die sich profilieren wollen.

      Alles Gute, Toni!

  8. Johannes schreibt:

    Er hats in jedem fall clever eingefädelt wenn er jetzt wirklich 12Mio im Jahr verdient, Real bekommt einen super Spieler für 25Mio.Das sollte dem FC Bayern echt zu denken geben jetzt schaut man ja doch in die Röhre.Das sie jetzt das Angebot zurückziehen um nicht komplett dumm dazustehen ist so ein bisschen beleidigte Leberwurst.Das man auf der einen Seite zu geizig ist ein ordentliches Gehalt zu zahlen für einen Stammspieler im besten Alter, aber auf der anderen Seite sämtliche Spieler jenseits der 30 mit Millionen Verträge ausstattet die eine riesige Verletzungshistorie haben verstehe ich nicht ganz.

    Ich kann ihn verstehen denke sein Entschluss steht auch schon ein paar Monate fest.
    Er hätte hier eh niemals das Standing eines Alaba oder Müller erreicht.
    Trotzdem schade das er geht aber der wird seinen weg machen, auch wenn ich ihn lieber in der Premier League gesehen hätte.

  9. förbay schreibt:

    Ich glaube, das ist ne gute Sache, für alle. Harmonie und Zufriedenheit sind wichtig, und wenn das nicht mehr zu 100% stimmt kommt gleich als nächste Priorität Veränderung und Entwicklung.

    Für Madrid ist es gut, denn trotz kürzlicher Vertragsverlängerung ist doch absehbar, dass Xabi jetzt sukzessive rausrotiert werden wird. Er ist 32, und mMn sieht man deutlich, dass er abbaut, physisch sowie mental. Außerdem ist bei ihm wohl nicht mehr der Wille da, weiterhin Teil der Weltklasse-Rige zu sein, siehe Rücktritt von der Nationalmannschaft. Kroos ist im Grunde eine moderne Variante von Xabi, Xabi 2.0 sozusagen. Er wird der Mannschaft gut tun.

    Für Kroos ist es gut, denn wie gesagt, Veränderung u Weiterentwicklung ist immer gut. Und der Junge ist ja auch deutscher Nationalspieler, und in dieser Funktion wird er sich weiter entwickeln und uns Bayernfans weiterhin Freude bereiten.

    (Als kommender Spieler eines der härtesten direkten Konkurrenten in der CL wird man ihn respektieren. Und diese „Auflockerung“ der Lager ist im Sinne von sportlichem Respekt und Fairness grundsätzlich ebenfalls gut; ich jedenfalls habe grundsätzlich wenig Lust auf Gekloppe ala BRA:COL, und meine Prophezeihung ist auch, dass das Halbfinale BRA:GER deutlich sanfter abgehen wird, einfach aus dem Grund, dass mit Dante und Gustavo 2 aktuelle bzw. kürzliche Vereinskameraden der Hälfte der deutschen Mannschaft auf dem Platz stehen werden, abgesehen davon, dass man sich insgesamt aus der CL im allgemeinen kennt…)

    Und letztendlich ist es für Bayern gut:
    1. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, warum man jetzt plötzlich über zuwenig zentrale Mittelfeldspieler klagen sollte: Lahm, BS31, Martinez, Thiago, Shaqiri, Højbjerg… wo ist das Problem?
    2. Ich hatte in der Rückrunde das Gefühl, dass Kroos im extrem-Ballbesitz-Fussball der Bayern unter Pep einfach des Guten zuviel war. In der deutschen N11 ist das zb wiederum etwas anderes, da ist das Ballbesitzspiel nicht so sicher und Kroos ist entscheidend wichtig für die Mittelfelddominanz. Bei Bayern aber ist diese Dominanz gegeben, Punkt. Selbst gegen die creme de la creme der europäischen Teams hat man erdrückend viel Ballbesitz, und viel wurde ja schon diskutiert, ob 80+% noch gut oder schon kontraproduktiv ist, und ob man nicht besser daran tut, den Ballbesitz kontrolliert etwas runter zu fahren und wieder mehr Dynamik und Vertikalität ins Spiel zu bringen. Da sind dann Spieler wie Thiago, Shaqiri oder auch BS31 gefragt. Kroos ist also ein Spieler, mit dem man nicht wirklich glücklich werden wird: Er ist so gut, dass man ihn einfach nicht auf der Bank sitzen lassen kann, aber eigentlich braucht man für eine bessere Balance einen anderen Spielertyp, auch wenn dies minimal auf Kosten von Sicherheit geht.

    Alles in allem braucht man also nunmehr tatsächlich nur noch einen IV, und das sollte ein absolut Bombenmäßiger Spieler sein. Ich habe keine Ahnung, wen es da zZt so gibt, wen man bekommen könnte, nur denke ich wird man mit diesem einen Einkauf die finanziellen Möglichkeiten sicher nicht ausschöpfen. Trotzdem finde ich sollte man nicht drauflos kaufen, einfach, weil man kann. Geld schießt keine Tore, aber Spieler, die auf der Bank schmoren, schießen auch keine und sorgen im Zweifelsfall nur für schlechte Vibes. Es gibt sicher noch andere gute Möglichkeiten außer Neukäufe um Geld zu investieren. Der Kader ist super und ich freue mich schon auf nächste Saison und auf das was Pep sich so ausdenken wird (hoffentlich wieder dynamischer).

    • H34T schreibt:

      Ich weiß nicht ob wir unbedingt noch einen IV brauchen, könnte mir auch vorstellen, dass Alaba die linke IV position in der 3er Kette spielen kann. Badstuber ist auch noch da und wenn wir 4er Kette spielen haben wir für 2 Postionen Martinez, Dante, Boateng, Badstuber.

      Beste option für eine neuverpflichtung wäre glaube ich benatia, aber der ist wohl nicht zu bezahlen

      • DasDing schreibt:

        Auf Badstuber wird man nächstes Jahr kaum zählen können. Faustregel für Verletzte: Die Zeitspanne für eine vollständige Wiedererlangung der Leistungsfähigkeit auf dem Platz entspricht der Zeitspanne der Verletzung. Bei Badstuber wären das 18 Monate. Somit kann er 14/15 vielleicht ein sporadischer Backup sein, ist für Spiele auf internationalem Niveau jedoch keine Option. Das Risiko, sich im Zweifel auf einen zuvor langzeitverletzten Spieler verlassen zu müssen, sollte definitiv nicht eingegangen werden.

        Martinez kann eigentlich nur bei einer 3er Abwehr wirklich als IV (bzw. dann „Abwehrchef“) eingesetzt werden, in einer Viererkette ist er verschenkt. Mit Alaba oder Bernat in der 3er Kette würde es arg Offensiv werden…dass Guardiola das vorhat ist zwar möglich, klug wäre es jedoch kaum.
        Bei Dante ist im übrigen ein Negativtrend zu beobachten, man kann sich nicht darauf verlassen, dass er noch einmal das Niveau von 12/13 erreicht.

        So gesehen ist die Situation in der IV alles andere als komfortabel, qualitativ hochwertige Verstärkung muss her (und darf auch ruhig etwas kosten). Das Stadion ist faktisch abbezahlt, der Umsatz erreicht Rekordhöhen, des Festgeldkonto ist gefüllt, und dazu kommen noch die Einnahmen aus den Verkäufen von Kroos, Mandzukic und womöglich Shaqiri. Es wäre mMn absurd, in so einer Situation finanzielle Limits auszurufen, „nicht zu bezahlen“ gibt es hier eigentlich nicht. Schwer bezahlbar sein wird höchstens der Schaden, der entsteht, wenn man jetzt nicht konsequent nachlegt. Bei mir werden da immer Erinnerngen an 2010 wach, als man es versäumte, sich zu verstärken, was eine der Hauptursachen für das anschließende Katastrophenjahr 10/11 war. So etwas muss nicht nochmal sein.

      • Don Netzerone schreibt:

        Volle Zustimmung. Ich höre auch, dass sich die Clubs beileibe noch nicht über die Höhe der Ablöse für Kroos einig sind. Laut Transfermarkt.de liegt dessen Wert bei 40 Mios und bevor Real die nicht bietet, sollte man seitens der Bayern stur bleiben. Wenn wirklich alle großen Clubs Toni jagen, wird schon einer das zahlen.

  10. kurt schreibt:

    Er wäre jeden Cent wert gewesen, größter Fail des FC Bayern in der jüngeren Geschichte. Ich bin mir sicher, man wird trotzdem keine großen Probleme mit der deutschen Meisterschaft und dem DFB-Pokal haben und in der CL ist man immer noch einer der Favoriten, allerdings bröckelt mit dem Abgang wieder etwas von dem Mythos dem man in den letzten Jahren versucht aufzubauen. Einer DER Spieler unserer Mannschaft wird vom Hof gejagt.

    • Lance schreibt:

      Vom Hof gejagt, ist ja wohl völlig an den Haaren herbeigezogen. Kroos wollte mehr Geld und das bekommt er jetzt in Madrid. Wir wiederum haben die Chance mit anderem Personal in die nächste Saison zu gehen. Kroos war nie die große Identifikationsfigur und dem Artikel kann ich ebenfalls nur zustimmen. Einer DER Spieler unserer Mannschaft wäre Müller gewesen. Toni ist zwar ein toller Fußballer aber ein wenig kühl kalkulierend. Insofern passt auch der Schritt nach Madrid. Allein durch diesen Wechsel wird er in den durchweg bayernkritischen Medien plötzlich als unverzichtbarer Überfußballer gefeiert werden (O-Ton Rethy: …denn er spielt ja bei Real Madrid), genau wie zuvor schon Özil und Khedira.

      • kurt schreibt:

        „Kroos war nie die große Identifikationsfigur“ – das ist ja immer noch subjektiv. Für mich persönlich war Kroos immer DIE Idenfikationsfigur schlechthin. Ostdeutsch, ungefähr gleiches Alter, eine Coolness auf dem Platz die so kein zweiter Spieler seit Schweinsteiger ausstrahlt.

        Das „kühl kalkulierende“ ist in dem Fall auch nur deiner Wahrnehmung entspringend.
        Der Überfußballer ist er auch jetzt schon, wo er noch bei uns spielt. Und sicherlich hat sich der Transfer schon längere Zeit angedeutet, bzw. sein Wechselwunsch, aber halten können hätte man ihn auf jeden Fall, indem man ihm entsprechendes Gehalt geboten hätte.

        Ich bin mir wie gesagt sicher, dass man ihn ersetzen wird, das ändert aber nichts daran, dass ich als Fan des FC Bayern und Fan des Spielers Toni Kroos eine weitere Zusammenarbeit sehr gerne gesehen hätte.

  11. Matuuschke schreibt:

    Nunja ich weiss nicht. Gerade im Blick auf Schweinsteiger, der wohl kaum mehr eine volle Saison (schon garnicht über 3 Wettbewerbe im Jahr nach der WM) auf höchstem Niveau spielen wird, finde ich diese Entscheidung doch zumindest bedenklich. Thiago hat eine gute erste Saison gespielt, hat aber durchaus Defizite in Entscheidungsfindung und Risikomanagement gezeigt. Auch Hojbierg sehe ich da noch nicht weit genug. Gegen Gegner mit gutem Pressing sehe ich da schon einige Probleme. Kroos ist 24 (!!) und für mich auf seiner Position mindestens einer der Besten seines Alters, ich sehe hier einfach nicht den Sinn ihn gehen zu lassen. Zu dem Argument der „realen Leistung“, welches hier schon angeführt wurde: Dieses Argument hat für mich keinerlei Berechtigung, ich kann gut nachvollziehen, dass Kroos nicht gerade begeistert ist, wenn ein Mario Götze direkt eine ordentliche Schippe mehr als er (der schon Jahre für den FCB spielt) verdient. Zumal Kroos diese Saison sicherlich nicht weniger wichtig als MG war.

    • förbay schreibt:

      Also wie gesagt, es gibt mit Lahm, BS31, Martinez, Thiago, Shaqiri, Højbjerg mindestens 6 Spieler fürs ZM, davon 2 von ausgewiesenermaßen weltklasse format, ergänzt durch 3 weitere ausnahmespieler (für die vielleicht die bezeichnung „weltklasse“ überzogen wäre weil sie nicht so komplett sind und/oder konsistenz in ihre leistung bringen müssen) + 1 riesentalent. wenn man da noch defizite sieht finde ich geht das schon ein bischen in richtung größenwahn.

      • Matuuschke schreibt:

        Eine reine Auflistung der potentiellen DM´s ohne Berücksichtigung der jeweiligen Stärken und Schwächen ist schon etwas simpel und vor allen Dingen kein Argument warum gerade Kroos Platz machen muss 🙂
        Ps: Inwiefern siehst du Shaq eigtl im DM?

      • förbay schreibt:

        Ich habe weiter oben in meinem längeren Post beschrieben, warum ich „gerade Kroos“ letztendlich für nicht unersetzbar halte.

        Und wenn du schon DM sagst, dann muss ich da mal anfügen, dass
        1. Guardiola mit nur einem 6er spielen lässt (den Trend weg von der doppel-6 sieht man auch anderswo),
        2. Kroos deutlich weniger als einige andere Spieler ein „richtiger 6er“ ist
        3. Lahm, Martinez und BS31 richtigere 6er sind, womit die eine 6 dann dreifach besetzt wäre

      • förbay schreibt:

        Achso, und ich habe natürlich nicht DM gesagt, sondern bewußt ZM. Natürlich ist Shaqiri ein ZM. Eigentlich kommt auch noch Götze dazu, wären wir also bei 7 Spielern.

      • Don Netzerone schreibt:

        spielt(e) Alaba nicht in der Ösi-Auswahl auch eher im MF?

      • förbay schreibt:

        Er hat doch letzte Saison schon teilweise so ne 6er/8er Mischung gespielt. Und wenn Bernat als LV was taugt, ja, dann ist Alaba ne weitere Option. Also ich glaube wie gesagt nicht, dass Kroos‘ Abgang personell ein Problem ist.

        Die Mannschaft hat tolle Spieler, die Aufgabe muss jetzt darin bestehen, das Spielkonzept weiterzuentwickeln, da, wo es Ende letzter Saison anfing, in die Sackgasse zu laufen, Lösungen zu finden, und die wenigen neuen Spieler gut zu integrieren.

        Das sind ausreichend viele und interessante Aufgaben.

      • Kurt schreibt:

        Im Öschiteam spielt Alaba im zentralen Mittelfeld, wäre durchaus eine Überlegung Wert ihn als Kroos Ersatz auszuprobieren.
        Hier gibts eh nen kleinen Artikel zu dem Thema:
        http://sportnet.at/home/fussball/international/deutschland/fcbayernmuenchen/3834282/FC-Bayern-Munchen_Matthias-Sammer_David-Alaba-im-Mittelfeld-Das

      • Don Netzerone schreibt:

        vielen Dank, ausgezeichneter Hinweis. Hatte es irgendwie im Hinterkopf, dass David selbst die Position im ZM präferiert. Allerdings sollten die Bayern Kroos nicht unter 40 Mios ziehen lassen.

  12. Einen der 5 besten deutschen Fussballer einfach so ziehen zu lassen, ist ein Fehler. Solche Qualität wird sich kaum für 30 Millionen wieder einkaufen lassen. Abgesehen davon ist der Imageverlust für die Bayern ganz erheblich – das Prädikat „Käuferverein“ hat sich damit erledigt. Warum sollte er weniger verdienen als ein Schweinsteiger, wenn er doch seit 2 Jahren bessere Leistungen bringt als Bastian? Im Fussball wird nach Leistung bezahlt, nicht nach Dienstjahren. Die Tatsache, dass alle Topvereine Schlange stehen um Kroos zu verpflichten, sagt wohl genug über die krasse Fehleinschätzung des Bayern-Managements.
    Ausserdem wird sich der inflationär steigende Spanier-Anteil bei den Bayern noch rächen, so macht man sich total abhängig von Guardiola. Das ist in Barcelona damals mit den ganzen Holländern irgendwann richtig in die Hose gegangen.

  13. H34T schreibt:

    Sehe schon einige negative Punkte an diesem Transfer, es ist irgendwie eine Entscheidung gegen die Zukunft, wenn wir dann in 2 Jahr Schweini, Lahm, Robben und Ribery mit ihren Rentenverträgen im Kader haben und sicher nicht mehr alle das niveau haben wirft das schon fragen auf, warum kroos im gegensatz nicht gehalten wird.

    Wenn wirklich der ausschlaggebende Punkt das Gehalt war, kann ich das schon irgendwie nachvollziehen, wenn man sich anschaut was wir für Götze an gehalt und Transfersumme rauspulvern ist das im Moment schwer rechtfertigbar. Ich hoffe ja dass sich das mit der Ankunft von Lewa als Kombinations/Anspieloption für ihn nächste Saison stark ändern wird. Wenn die 12 millionen stimmen, kann ich das aus Kroos sicht jedenfalls nachvollziehen.

    Werde auf jedenfall die genialen diagonalbälle auf Robben vermissen, die mein persönliches highlight in seinem Spiel letzte saison waren. Auf der anderen seite steht die eine szene mit bale, die auch schon angesprochen wurde oder auch das nicht verhinderte Tor von Götze 2012.

    Es bleibt auf jeden fall ein fader beigeschmack, trotzdem ist im moment alles spekulation. Wie sehr wir uns in den Arsch beißen werden, werden wir dann nächste oder übernächste Saison sehen. Stichwort Hummels, auch wenn das natürlich ein um einiges krasseres versagen war, als es bei kroos evtl werden kann.

  14. kroosartig schreibt:

    Der Artikel ist gut gelungen ! Der Abgang von Kroos hinterlässt auf jedenfall einen bitteren Beigeschmack …

    ABER:
    1. Es gibt genug jedoch noch tolle Alternativen im Kader auf dieser Position. Mit Alaba, Højbjerg gibt es noch junge und vorallem hungrige Spieler. Außerdem kann in den nächsten Jahren auch immer wieder ein neues Toptalent nachrücken … Was will man denn perspektivisch Leuten wie Højbjerg sagen ? „Tut mir leid, der Toni, der verdient 10 mio im Jahr, der muss spielen. Ach und der Schweini auch, und der Lahm will auch ins Mittelfeld … wir können dich ja in Hoffenheim parken …“

    2. Kroos hat mittlerweile auf Vereinsebene alles gewonnen was es zu gewinnen gibt. Zudem kann er noch Weltmeister werden diese Woche. Charakterlich scheint er mir keiner zu sein, der immer an seine Leistungsgrenze geht und sich jedesmal aufs neue motivieren kann.
    Denkt an Ronaldinho. Der hatte nach dem Champions League Sieg 2005 auch ALLES erreicht und das mit Mitte 20. Er hat nie wieder sein Leistungsniveau erreicht, obwohl er wahrscheinlich das Potenzial zum Besten Spieler aller Zeiten hatte …

    Ach ja, Messi reißt sich mit mittlerweile 27 auch kein Bein mehr aus … (7km Laufleistung im CL Viertelfinale. Jeder normale Spieler wäre mit so einer lächerlichen Leistung aus dem Kader geflogen …)

    Es ist halt nicht mehr so entscheidend wie Alt man ist, sondern was man noch Erreichen kann und wie lange man schon im Geschäft ist. Das sind reine Mentalitätsfragen und mit Matthias Sammer sind wir da zumindest augenscheinlich Kompetent besetzt …

    • kroosartig schreibt:

      omg … es tut mir sehr Leid, dass die Rechtschreibung so misslungen ist. Schande über mein Haupt. 😦

  15. Ich hoffe dass man sich in Muenchen noch rechzeitig besinnt und dem Toni das gibt, was er verdient. Das war mal wieder sowas von einer Sahnevorstellung gestern…

    • Don Netzerone schreibt:

      Mittlerweile frage auch ich mich, warum den für lachhafte 25 „verschenken“?

      • Kurt schreibt:

        Naja Sahnevorstellung gestern. Brasiliens Abwehr war gestern offen wie ein Scheunentor, ich frag mich wie es Özil geschafft hat kein Tor zu erzielen….

      • Don Netzerone schreibt:

        eine berechtigte Frage…

  16. Mehmet7 schreibt:

    Wirkt nach dem Spiel gestern noch bitterer: das „Juwel“ Götze auf der Bank und außer Form, den besten Feldspieler läßt man ziehen, dafür kosten Rib und Rob bis 2018/19 Geld. Ich bezweifle stark, dass man hier aufs richtige Pferd setzt.

  17. Effenberg schreibt:

    Der Kroos glänzt nur dann, wenn das Spiel rund läuft. Wenn es eng ist und man kämpfen muss, dann geht er genau so unter wie der Rest. Er macht nicht den Unterschied aus. Er krempelt eben nicht die Ärmel hoch und geht dahin wo es weh tut. Deshalb ist ein Verkauf folgerichtig. Außerdem darf man für ihn nicht das Gehaltsgefüge durcheinander bringen. Außerdem ist er KEINE Identifikationsfigur wie Müller, Schweinsteiger oder Lahm. Das steht fest.

    Kroos ist ein Typ wie Ballack. Aalglatt, ein Business-Man halt.

    • Vielleicht liegt die Kausalitaet so manches mal anders herum: Das Spiel läuft rund weil Toni Kroos glänzt.

      Und natürlich wäre Kroos, spätestens wenn Deutschland als Weltmeister heimkehren würde, eine Identifikationsfigur für sehr, sehr viele Bayern-Fans. Nur eben für dich persönlich nicht. Ausserdem ist das kein schlagkräftiges Argument, um einen Spieler zu verpflichten oder zu halten – dann würden Transfers von nicht-deutschen Spielern von vornherein keinen Sinn machen.

    • chicago_bastard schreibt:

      „Ärmel hochkrempeln“, „dahin gehen wo es weh tut“… Stammtisch-Phrasen von vorgestern, die mit dem modernen Fußball kaum noch was zu tun haben, von daher ist der Nickname Effenberg treffend gewählt. Die Brasilianer haben vorgestern die Ärmel hochgekrempelt, um dann von einer sachlich auftretenden deutschen Elf spielerisch auseinandergenommen zu werden.

      Das Gehaltsgefüge wurde by the way bereits durcheinandergebracht und zwar für Götze. Ob der der von Ihnen gewünschte Ärmel-hochkrempel-Typ ist weiß ich ja nicht…

    • Thomas schreibt:

      Solche Parolen wie „aalglatt“ oder „Geschäftsmann“ sind dem Menschen Toni Kroos gegenüber eine Unverschämtheit. Toni Kroos ist ebenso mit dem Herzen dabei wie Müller, Robben oder Schweinsteiger. Wer sehen kann, sieht das gerade in Brasilien. – Auch die Abwertung von Michael Ballack kennzeichnet eher Dich als MB. Du mußtest und wolltest etwas Negatives schreiben, da kamen Dir diese Parolen gerade recht.

      Gerade unreife und junge Personen äußern diesen Blödsinn gern. Sie plappern halt gern und denken wenig nach.

      • Effenberg schreibt:

        Es ist vernünftig und wirtschaftlich sinnvoll Kroos nicht auf eine Gehaltsstufe wie Schweinsteiger oder Lahm zu setzen. Der FCB war für ihn ein Sprungbrett, mehr nicht. Nie war er mit Leidenschaft dabei, nie! Bei Götze würde es mich übrigens auch nicht wundern, wenn der in 1 – 2 Jahren den Abflug macht. Das ist auch so einer. Ich begreife einfach nicht, warum wir bei Leuten wie Pogba oder Verrati nicht zuschlagen. Das geht mir nicht in den Kopf. Oder Khedira. Die sind ALLE auf dem Markt und wir schlafen. Bitter!

  18. Pingback: Brasilien 1:7 Deutschland | Zweierkette

  19. Pingback: BUYern Munich | Red Monster

  20. Ryukyu schreibt:

    Nach dieser WM sollte man die Personalie Kroos vielleicht neu bewerten. Und wenn nicht, dann doch erheblich an der Ablöseschraube drehen. Wenn Arsenal schon 38 Mio. für einen Spieler wie Sanchez oder 50 für Özil ausgibt, was wollen die dann für Kroos zahlen??

    Die erzielten Ablösen der letzten Jahre waren ein Witz. Wenn man an das Konto in der Schweiz denkt, beschleicht mich da ehrlich gesagt ein mulmiges Gefühl..

    • Effenberg schreibt:

      Sanchez u Özil hatten ja auch noch mehr als 1 Jahr Vertrag, ne?

      25 bis 30 Mio für Kroos ist sehr gut! Mehr ist der nicht wert. Ich bleibe dabei: Ein Thiago macht den Unterschied, ein Kroos nicht. Dem weint niemand ernsthaft eine Träne nach.

      Das können wir locker kompensieren mit Lahm, Schweinsteiger, Thiago, Martinez, Alaba, Rode, Hoyberg. Sind 7 Spieler für 3 Positionen. Reicht.

  21. cj schreibt:

    Der Abgang von Kroos lässt sich vor allem damit erklären, dass Guardiola auf Dreierkette umstellt (im Moment Dante/Martinez/Boateng, aber da kommt garantiert noch ein Hochkaräter dazu). Davor ein Viererkette mit Alaba/Bernat links und Hojberg/Rafinha rechts. Bleiben zwei! zentrale Mitfeldspieler (letztes Jahr waren es ein Sechser und zwei Achter, also drei). Mit Lahm, Thiago und Schweinsteiger hat man drei Weltklassespieler für diese zwei Positionen, zudem mit Alaba und Hojberg noch Notlösungen. Für nächstes Jahr hat man im Prinzip also kein allzu grosses Problem, vorausgesetzt es gibt nicht zu viele Verletzte. Perspektivisch muss man sich natürlich schon Gedanken machen: Lahm und Schweinsteiger sind jenseits der dreizig und Thiago bleibt vielleicht auch keine Ewigkeit in München. Sollte Gündogan wieder richtig gesund werden, wird man sicherlich einen ernsten Versuch unternehmen.

  22. Shai Hulud schreibt:

    Kroos ist erst 24, der wäre jetzt langsam zum Führungsspieler geworden und hätte vielleicht das gebracht, was viele jetzt schon von ihm erwartet haben. Bei Real fängt er wieder von vorne an, was sein Standing betrifft.

    Was Bayern fehlen wird, sind seine Diagonalbälle, die das oft statische Ballgeschiebe unter Guardiola immer mal wieder aufgelockert haben. Für die N11 wäre es sicher auch besser gewesen, künftig weiter den Bayernblock mit Kroos zu haben.

  23. Effenberg schreibt:

    Er ist dem Lockruf des Geldes erlegen, keine Frage. Um Wertschätzung oder ähnliches geht es ihm nicht, denn bei Real spielt er ja nur die vierte Geige hinter Ronaldo, Bale und James. Bei uns hat er immer gespielt und konnte zweimal am Tag warm essen. Egal, Haken dran. War nie eine Identifikationsfigur und wird auch nie eine werden. Siehe Ballack.

    Bin mal gespannt wie das nächste Saison im Mittelfeld aussieht, mit Thiago, Schweinsteiger, Hojberg, Martinez, Alaba und Lahm. Genug Qualität ist vorhanden. Spielen ja eh nur 3 von 6.

Hinterlasse eine Antwort zu kroosartig Antwort abbrechen